Umbau Bankgebäude
Maerki Baumann & Co. AG
TUKAN
Maerki Baumann & Co. AG
Dreikönigstrasse, Zürich
Zürich, Schweiz | 2024
Tukane sind mittelgrosse, kurzflügelige und relativ langschwänzige Vögel mit 35–65
cm Körperlänge. Das auffälligste Merkmal ist der riesige, aber leichtgewichtige, am
Rand gesägte und prächtig gefärbte Schnabel (ῥαμφἀστος ramphastos bedeutet
etwa „Großschnabel“). Er dient unter anderem der Kontrolle des Wärmehaushaltes,
indem die Blutzufuhr zum Schnabel je nach Umgebungstemperatur verringert
oder erhöht wird. Die nicht isolierte Oberfläche des Schnabels wirkt bei hohen
Außentemperaturen wie ein Kühlradiator, der überschüssige Körperwärme abführt.
Das Gefieder weist bei vielen Arten knallig bunte Farben auf, die oft mit glänzend
schwarzen Gefiederpartien kontrastieren. Sehr häufig sind Gelbtöne zu finden.
Das Gebäude der Privatbank Maerki Baumann befindet sich an ausserordentlicher
Lage direkt am schimmernden Wasser des Schanzengrabens mit Adresse
an der Dreikönigsstrasse. Die Bank bildet einen prägnanten Brückenkopf mit
selbstbewusstem, aber zurückhaltendem Auftritt. Auffallend ist, dass einige der
umgebenden Gebäude an der Dreikönigsstrasse über Eck betreten werden, und
die Eingänge mit einer freistehenden Säule typologisch hervorgehoben werden. In
unmittelbarer Nachbarschaft sind es das am Kanal gegenüberliegende Gebäude
an der Börsenstrasse 26, die Kolonnaden der LGT Bank und der SUVA, sowie die
Bank Syz. Dies ist von hoher städtebaulicher Relevanz. Wir halten am ehemaligen Eckeingang in das Bankgebäude fest, akzentuieren ihn aber mit dem Thema der
freistehenden Säule. Die gläsernen Eingangstüren spannen über die Diagonale
zwischen den beiden folgenden Säulen und geben einen gut proportionierten,
strassenseitig gedeckten Bereich frei. Als weiteren Beitrag zum schmal dimensionierten
öffentlichen Raum bilden wir die freigestellte Stütze als Trinkbrunnen aus. Mit dieser
städtebaulichen Geste wird der Zutritt in die Räumlichkeiten des Bankgebäudes
von der Dreikönigsstrasse aus betont. Andererseits wird der kontextuelle Bezug
zur Promenade am Schanzengraben gestärkt – ein Ort, dessen Schönheit noch
unentdeckt scheint.
Eine weitere Massnahme zur Aufwertung der bisher anonymen Hauptfassade am
Schanzengraben ist die neue Befensterung des Hochparterres. Im Bereich des
Cafés und des Veranstaltungssaals werden Hubfenster einbaut, welche sich bei
warmen Temperaturen bis auf Brüstungshöhe vollständig öffnen lassen. Ausladende
Markisen spenden Schatten und vermitteln der Promenade am Schanzengraben eine
belebende Atmosphäre. Neben dem bestehenden Zugang für Mitarbeitende bieten
wir einen weiteren, weniger prominenten Zugang zur Lobby an der Glärnischstrasse
an.
Info
Auftraggeber | Maerki Baumann & Co. AG
Ort | Zürich
Jahr | 2024
Auftragsart | Studienauftrag im Einladungsverfahren
Status | Wettbewerb
Bauingenieur | Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG, Zürich
lnnenarchitektur | GREGO Jasmin Grego & Stephanie Kuhnle Architektur GmbH
Käferstein & Meister Architekten AG
Johannes Käferstein, Urs Meister, David Janson, Sigrid Strandvoll